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Die Geschichte der Künstlichen Intelligenz (Teil 1)

Eine Zeitreise durch die Geschichte der Künstlichen Intelligenz

Wir haben im Artikel ‚KI: Eine Revolution die unser Leben verändert‚ gelernt, was Künstliche Intelligenz eigentlich ist. In diesem ausführlichen Artikel lernen wir, was die Ursprünge und die geschichtlichen Meilensteine der Künstlichen Intelligenz sind. Schnall dich an und freue dich auf eine sehr spannende Reise durch die Geschichte der Künstlichen Intelligenz.

1. Die Anfänge der Künstlichen Intelligenz

Die Vision: Von Science-Fiction zu ersten Ideen

Die Idee von Maschinen, die wie Menschen denken und handeln, ist älter als die Technologie selbst. Bereits in der Antike gab es Legenden und Geschichten über künstliche Geschöpfe, die auf Befehl ihres Schöpfers handeln konnten. Doch es dauerte bis ins 20. Jahrhundert, bevor die Menschheit begann, sich ernsthaft mit der Idee auseinanderzusetzen, Maschinen echte Intelligenz zu verleihen.

In den 1950er Jahren war es der Mathematiker und Logiker Alan Turing, der die ersten wissenschaftlichen Grundlagen für Künstliche Intelligenz legte. Mit seiner berühmten Frage „Können Maschinen denken?“ und dem Turing-Test, einem Experiment zur Überprüfung maschineller Intelligenz, setzte er einen wichtigen Meilenstein. Der Test untersucht, ob ein Mensch im Dialog mit einer Maschine den Unterschied zwischen Mensch und Maschine erkennen kann. Diese simple, aber wirkungsvolle Idee legte den Grundstein für das, was wir heute als KI kennen.

Geschichte der KI

Die Geburtsstunde der KI: Der Sommer von 1956

Ein weiterer entscheidender Moment in der Geschichte der KI fand im Sommer 1956 statt, als sich eine Gruppe von Wissenschaftlern und Forschern auf einer Konferenz am Dartmouth College traf. Diese Konferenz gilt als Geburtsstunde der KI-Forschung. Dort prägten sie den Begriff „Künstliche Intelligenz“ und legten das ehrgeizige Ziel fest, Maschinen zu erschaffen, die denken und lernen können wie Menschen.

Einer der Teilnehmer, John McCarthy, wird oft als „Vater der KI“ bezeichnet. Er war derjenige, der den Begriff „Artificial Intelligence“ erstmals prägte. McCarthy war überzeugt, dass Maschinen durch das Nachahmen von menschlichem Denken eines Tages in der Lage sein würden, Probleme eigenständig zu lösen.

Erste Programme: Die Pioniere der KI

In den späten 1950er und frühen 1960er Jahren entstanden die ersten rudimentären KI-Programme. Eines der bekanntesten Programme dieser Zeit war ELIZA, entwickelt von Joseph Weizenbaum im Jahr 1966. ELIZA war ein Chatbot, der die Kommunikation mit Menschen simulierte und einfache Texteingaben verarbeiten konnte. Obwohl ELIZA nur sehr grundlegende Antworten gab, war es ein erster Schritt in Richtung der Sprachverarbeitung, wie wir sie heute von modernen Chatbots kennen.

Ein weiteres bahnbrechendes Projekt war SHRDLU, ein KI-System, das einfache Anweisungen in einer virtuellen Welt befolgen konnte. SHRDLU konnte Objekte bewegen und auf Anfragen des Nutzers reagieren, indem es natürliche Sprache verarbeitete. Diese frühen Programme zeigten das Potenzial von KI, auch wenn sie noch weit von der Komplexität moderner Systeme entfernt waren.

Herausforderungen und Rückschläge

Obwohl die ersten Fortschritte in der KI vielversprechend waren, stieß die Forschung bald auf große Hindernisse. In den 1970er Jahren begann eine Phase, die oft als „KI-Winter“ bezeichnet wird. Viele Forscher erkannten, dass es viel schwieriger war, Maschinen das Lernen und Denken beizubringen, als ursprünglich angenommen. Die anfänglichen Erwartungen waren zu hoch, und die verfügbaren Rechenressourcen zu begrenzt, um die ambitionierten Ziele zu erreichen.

Stell dir vor, du versuchst, einem Kind beizubringen, wie es komplexe mathematische Gleichungen löst, bevor es überhaupt das Zählen gelernt hat. Genau so fühlten sich die KI-Forscher dieser Zeit – sie hatten die Theorie, aber es fehlten die praktischen Mittel, um ihre Ideen zu verwirklichen.

2. Die ersten Programme: Von Schachcomputern bis zu ELIZA

1950er Jahre: Die ersten KI-Programme

In den 1950er Jahren begann die Geschichte der Künstlichen Intelligenz mit einigen der ersten Programme, die menschliches Denken nachahmen sollten. Stell dir eine Zeit vor, in der Computer keine handlichen Geräte auf deinem Schreibtisch waren, sondern riesige Maschinen, die ganze Räume füllten. Diese Computer waren laut, monströs und erzeugten das ständige Summen von rotierenden Festplatten und Röhren, die wie winzige Glühbirnen blitzten.

In einem dieser Räume stand Claude Shannon, der Vater der Informationstheorie. Vor ihm lag ein Schachbrett, und in seinem Kopf hatte er die Idee, einen Computer zu entwickeln, der in der Lage war, Schach zu spielen. Dies war einer der ersten großen Durchbrüche für künstliche Intelligenz. Die Idee, dass ein Computer ein so strategisches Spiel wie Schach beherrschen könnte, war revolutionär.

Ein weiteres Genie, Alan Newell, arbeitete daran, die Denkprozesse des Menschen zu formalisieren. Zusammen mit Herbert Simon entwickelte er das erste Programm, das Probleme durch Logik und Regeln lösen konnte. Es war, als ob diese frühen Computer den Funken eines künstlichen Geistes bekamen. Doch sie waren weit davon entfernt, wirklich zu verstehen, was sie taten. Es war eher, als hätten sie gelernt, eine Routine zu befolgen, ohne die Bedeutung dahinter zu erfassen.

1960er Jahre: ELIZA und die Anfänge der Chatbots

In den 1960er Jahren entwickelte sich die KI weiter, als ein neues Programm die Bühne betrat: ELIZA. Entwickelt von Joseph Weizenbaum, war ELIZA eines der ersten Programme, das menschliche Gespräche simulieren konnte. Stell dir vor, du sitzt vor einem Bildschirm und tippst eine Frage ein. Zu deiner Überraschung antwortet die Maschine mit einer Gegenfrage, die auf deine Eingabe eingeht. Es war, als ob du plötzlich mit dem Computer kommunizieren könntest, als wäre er ein einfacher Therapeut, der dich versteht.

ELIZA war einfach gestrickt und konnte keine tiefen Gespräche führen, aber es war der erste Schritt in Richtung der heutigen Chatbots. Die Gespräche erinnerten eher an das Echo einer Stimme, die versucht, menschliche Muster nachzuahmen, ohne wirklich zu begreifen, was du meinst. Doch die bloße Möglichkeit, dass Maschinen „kommunizieren“ konnten, öffnete ein neues Kapitel in der KI-Entwicklung.

3. Die goldenen Jahre der Künstlichen Intelligenz

1970er bis 1980er Jahre: Der Aufstieg der Expertensysteme

Die 1970er und 1980er Jahre gelten als die goldene Ära der Künstlichen Intelligenz, und der große Durchbruch in dieser Zeit war der Aufstieg der Expertensysteme. Stell dir vor, du bist ein Arzt, Ingenieur oder ein anderer Experte auf deinem Gebiet. Du hast über Jahre hinweg Wissen und Erfahrung gesammelt, um Entscheidungen zu treffen. Was wäre, wenn eine Maschine in der Lage wäre, dieses Fachwissen zu nutzen, um ähnlich gut oder sogar besser zu urteilen?

Genau das machten Expertensysteme möglich. Sie waren KI-Programme, die mit dem Wissen von Fachleuten gefüttert wurden und dann auf Basis von Regeln Entscheidungen trafen. MYCIN, eines der berühmtesten Systeme dieser Zeit, half Ärzten dabei, Krankheiten zu diagnostizieren und Behandlungsvorschläge zu machen. Es war, als ob die Maschine einen unsichtbaren Assistenten in deinem Kopf darstellte, der dich auf die richtige Spur führte.

Diese Systeme funktionierten durch sogenannte Wissensdatenbanken. Fachleute gaben ihr Wissen in Form von „Wenn-Dann“-Regeln ein, und das System verarbeitete diese Regeln, um logische Schlüsse zu ziehen. Technisch betrachtet, war es eine riesige Sammlung von verschachtelten Abfragen und Entscheidungen, die die Maschine durchlief, bis sie zu einer Antwort kam. Bildlich gesprochen war es, als würde die KI durch ein großes Netz von Wissensknoten navigieren, um die richtige Entscheidung zu treffen.

Die KI-Winters: Hohes Versprechen, langsame Ergebnisse

Doch so vielversprechend die Expertensysteme auch waren, die Realität holte die KI schnell wieder ein. Die 1970er und 1980er Jahre brachten auch die sogenannten KI-Winters – Phasen, in denen die Erwartungen an die Künstliche Intelligenz extrem hoch waren, aber die Technik nicht die gewünschten Ergebnisse liefern konnte.

Es war, als hätten die Menschen eine glänzende Zukunft vor Augen, in der Computer alles für sie erledigen könnten. Doch dann stellte sich heraus, dass die Maschinen noch lange nicht so intelligent waren, wie man gehofft hatte. Die Erwartungen schossen in die Höhe, während die Fortschritte nur schleppend vorankamen.

Forschungsprojekte wurden eingestellt, Investoren zogen sich zurück, und viele glaubten, die Künstliche Intelligenz habe ihren Zenit erreicht. Es war eine Zeit, in der es fühlte, als wäre die goldene Zukunft der KI wieder in weiter Ferne gerückt. Diese „KI-Winters“ waren für die Forschung eine Phase der Ernüchterung, aber auch eine Zeit des Reflektierens, aus der die KI gestärkt hervorging, als die nächste Welle technologischer Entwicklungen begann.

Im Großen und Ganzen waren die 1970er und 1980er Jahre eine spannende, aber auch schwierige Phase für die Künstliche Intelligenz. Sie zeigten sowohl das Potenzial der KI als auch ihre Grenzen, während sie gleichzeitig den Weg für die nächsten revolutionären Entwicklungen ebneten.

5. Die Wiedergeburt der Künstlichen Intelligenz: Machine Learning und Big Data

1990er und 2000er Jahre: Die Einführung von maschinellem Lernen und neuronalen Netzwerken

Nach den turbulenten Jahren der KI-Winters kam in den 1990er Jahren eine neue Hoffnung auf. Der Schlüssel zu dieser neuen Ära war Maschinelles Lernen (Machine Learning), eine Methode, bei der Computer aus Daten lernen konnten, ohne explizit für jede mögliche Situation programmiert zu sein. Die Idee dahinter war faszinierend: Statt einem Computer zu sagen, was er tun soll, zeigte man ihm einfach Beispiele, und er zog selbst Rückschlüsse.

Maschinelles Lernen führte auch zur Wiederentdeckung der neuronalen Netzwerke. Diese mathematischen Modelle waren inspiriert von der Funktionsweise des menschlichen Gehirns, und sie konnten komplexe Muster in riesigen Datensätzen erkennen. In den 1990er Jahren erlebten diese Netzwerke eine Renaissance, da Computer endlich leistungsfähig genug waren, um sie sinnvoll zu nutzen. Technisch gesehen bestehen neuronale Netzwerke aus mehreren Schichten von miteinander verbundenen „Neuronen“, die Informationen verarbeiten und weiterleiten. Jede Schicht hilft dabei, ein immer tieferes Verständnis der Daten zu entwickeln – ähnlich wie unser Gehirn, das Informationen Schicht für Schicht verarbeitet.

Diese technologische Entwicklung wurde durch immer schnellere Prozessoren und leistungsfähigere Computerchips unterstützt, die es ermöglichten, mehr Daten schneller zu verarbeiten. Und genau das führte zur nächsten großen Innovation, die die moderne Künstliche Intelligenz maßgeblich prägen sollte: Big Data.

Das Aufkommen von Big Data und seine Rolle in der modernen KI

Mit dem Aufkommen des Internets und der Digitalisierung der Welt begannen Daten in ungeahnten Mengen zu fließen. Big Data – riesige Datenmengen, die viel zu groß und komplex für herkömmliche Datenverarbeitungssysteme waren – stellte sowohl eine Herausforderung als auch eine unglaubliche Chance für die Künstliche Intelligenz dar.

Plötzlich standen Unmengen an Informationen zur Verfügung: von dem, was Menschen online einkauften, über ihre Suchgewohnheiten, bis hin zu den Daten, die Sensoren in Maschinen und Fahrzeugen sammelten. Und je mehr Daten die KI-Systeme erhielten, desto intelligenter und präziser wurden sie. Maschinelles Lernen und neuronale Netzwerke konnten nun auf gewaltige Datensätze zugreifen und daraus lernen, Muster zu erkennen und Vorhersagen zu treffen.

Big Data war wie das Rohmaterial, das die KI mit ihrer enormen Rechenkraft in wertvolle Erkenntnisse und Entscheidungen umwandelte. Diese Entwicklung öffnete das Tor zu einer neuen Ära der Künstlichen Intelligenz, in der Maschinen nicht nur programmierte Aufgaben erledigten, sondern auf der Grundlage von Daten selbstständig lernten und sich verbesserten.

Diese Wiedergeburt der Künstlichen Intelligenz führte direkt zur modernen KI, wie wir sie heute kennen. Sie legte den Grundstein für viele der KI-Technologien, die heute in unserem Alltag zu finden sind, von Sprachassistenten bis hin zu selbstfahrenden Autos – und sie zeigte der Welt, dass die Träume der frühen KI-Pioniere endlich Realität werden könnten.

Eine kurze Zusammenfassung der Geschichte der Künstlichen Intelligenz findest du hier auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_k%C3%BCnstlichen_Intelligenz

Freue dich schon jetzt auf den Teil 2, der die Epoche ab dem Jahr 2000 bis Heute behandeln wird. Auch dies wird eine sehr spannende Geschichte der KI. Bleib also dran und schau vorbei auf ai.facts.de.

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